Unser System
und wie es gelehrt wird
Der wichtigste Unterschied einmal zuerst: Im NECOPA Balintawak gibt es keine Gurtklassifizierungen.
Die technische Ausrichtung wird durch Gruppen (engl. Grouping) ausgemacht. Es gibt Gruppen bzw. Untergruppen von Gruppe 1 bis 4a.
Direkt ab Gruppe 1 erfolgt das Lernen durch Sparring, wobei man gezielt an das Kämpfe herangeführt wird.
Dies heißt jedoch nicht, dass in dieser Gruppe nur die Verteidigung und keine Angriffe gelehrt werden. Fast alle Verteidigungstechniken beinhalten eine Angriffsantwort.
Eine der Grundlehren im NECOPA Balintawak ist, dass eine wirklich effektive Offensive sich nur aus einer guten Verteidigung entwickeln kann.
Jede Gruppe besteht normalerweise aus ca. 10 – 15 Techniken und Grundlangen, die gelernt werden müssen.
Wenn jemand die Gruppe 4a erreicht, wird ihm der Titel „Arnis-Praktiker“ verliehen und er ist qualifiziert, weiter das System zu lehren.
In der weiteren Entwicklung kann man bis zum 5. Instruktor aufsteigen.
Die Prinzipien unseres Systems basieren auf dem Kampf mit dem Stock. Jedoch werden diese Prinzipien auf das Kämpfen mit bloßer Hand übertragen. Auch ist das Prinzip auf Doppelstock und Langstock übertragbar.
Jede einzelne Technik wird sowohl mit Waffen als auch waffenlos bis zur Automatisierung der Reaktion trainiert, so dass sich ein reflexartiges Handeln im Muskelgedächtnis festsetzt.
Unser Trainingsziel ist „roaming round“ (wie Großmeister Mongcal es definierte), das heißt fließendes Sparring bei höchstmöglicher Geschwindigkeit bei beiden Kämpfern mit einer Vielzahl von Techniken
Das Grundsystem: 12 Punkte-Angriff
Unser Grundsystem besteht aus 16 Techniken (alles aus Ihrer Sicht):
1. Schlag zur rechten Schulter Ihres Gegners
2. Schlag zur linken Schulter
3. Schlag zur linken Seite zwischen Rippen und Hüfte
4. Gleicher Schlag zur rechten Seite
5. Stich in den Bauch (von rechts) umgekehrt 5: Stoß in den Bauch von rechts weiter nach innen zielend
6. Stich zur rechten Schulter
7. Stich zur linken Schulter
8. Schlag zum linken Knie
9. Schlag zum rechten Knie
10. Stich zum linken Auge
11. Stich zum rechten Auge
12. Vertikaler Schlag zur Gesichtsmitte, umgekehrte 12: pok-pok (eine Art Stich mit dem
Endstück des Stockgriffs) Richtung Gesichtsmitte.
13. Schlag zum linken Fuß
Stocktechniken
Die Hauptanwendung eines Stocks liegt in Schlägen, Außenangriffen, Stößen und pok-pok.
Natürlich gibt es andere Angriffsformen mit dem Stock wie Umklammerungen und Würfe. Der Stock kann des Weiteren auch zum Blocken genutzt werden.
Die Einsatzmöglichkeiten des Stockes sind jedoch so variabel und vielseitig, dass hier nur auf die grundlegenden Prinzipien eingegangen werden kann.
Kampfdistanz und Abstand
Die Grunddistanz im Training beträgt ca. 60 cm, was die Entfernung eines Nahkampfes darstellt.
Diese normale Kampfdistanz ist nicht konstant und wird während des Sparrings fließend geändert. So wird die Distanz zwischen den beiden Kämpfern weiter oder näher, um mehr Platz für die Ausführung von Schlägen, anderen Techniken oder, bei größerer Distanz, Tritten zu bieten.
Die Distanzänderung wird begleitet durch Bewegungen, welche normalerweise durch Schritte unterstützt werden. Die Bewegungen erfolgen hierbei auch seitwärts, um zur Seite des Gegners zu gelangen, um eine bessere Position für Folgetechniken wie beispielsweise Hebel oder Würfe zu haben.
WAving
Als „Waving“ bezeichnet man das Verschieben des Körpergewichts, ohne einen Schritt zu tun.
Dies wird durch Verschiebung der Knie oder Hüfte in irgendeine Richtung getan.
Das „Waving“ wird eingesetzt, um Teile des eigenen Körpers aus der Distanz des Gegners zu bekommen (normalerweise Kopf oder Körper etc.).
Jedoch wird auch hier das „Waving“ nicht nur defensiv, sondern auch offensiv genutzt, um die eigenen Angriffe zu unterstützen.